Hohe Bildqualität: AUSAN

Mývatn / Herðubreið

04.-05.07. - Mývatn (Mückensee)
06.07. - Dettifoss, Wanderung durch Basaltgestein zum Rauðhólar
07.-08.07. - Ins Hochland zur Herðubreið

04.-05.07. - Mývatn (Mückensee)

Der Trackviewer wird bereitgestellt von www.GpsWandern.de.

Angesichts der folgenden Übernachtungen im Trockenen und Warmen können wir die Fahrt trotz Regens entspannt beginnen. Unterwegs erleben wir den versprochenen Schneeregen:

Die Landschaft zeigt sich grau von oben und von unten:

Am Rande des Mývatn-Tales liegt ein Geothermalgebiet, aus dem mächtig Dampf abgelassen wird. Im Hintergrund ist der Mückensee zu sehen:

Am See besuchen wir ein Vogelmuseum und versuchen, die Vögel auf dem See zu erkennen, was wegen des Windes, der am Spektiv zerrt, nicht einfach ist. Der See fließt in einen Fluss mit starker Strömung ab, in dem wir im letzten Jahr Spatelenten gesehen haben (in Europa brüten sie nur in Island). Auch in diesem Jahr tummeln sie sich wieder am Fluss:

Auch ein paar Reiherenten lassen sich den Fluss hinabtreiben und fliegen anschließend wieder aufwärts:

Abseits der Hauptstraße taucht dann das "Gästehaus Stöng" auf, in dem wir ein schönes Zimmer beziehen, um anschließend in den Hot Pot des Gästehauses zu steigen.

Den nächsten Tag verbringen wir zum großen Teil in unserem Zimmer, da es draußen kalt, nass und neblig ist. Zum Glück gibt es stabiles und schnelles Internet. Wir kommen endlich dazu, unseren Reisebericht auf den aktuellen Stand zu bringen. Auch gelingt es endlich, die fehlenden Tracks der letzten Tage den GPS-Geräten zu entreißen.

Ferner gelingt es, eine Ersatzlampe des Tagfahrlichtes für den Lada so zurechtfeilen, dass sie in die Fassung passt. Die Original-Lampen entsprechen scheinbar noch dem Standard von vor 40 Jahren.

Nachmitags wird es etwas lichter und wir brechen zur Geflügelschau zum Mückensee auf. Wir sehen wieder diverse Enten, leider meist schon im unspektakulären Schlichtkleid. Im Gebüsch einer Insel im Fluss sehen wir dann noch den Hals eines Sterntauchers, der da offenbar irgendwas ausbrütet:

Der Wind weht so steif, dass der Rotschenkel neben uns in der Luft keinen Flügelschlag machen muss, um an der Stelle zu stehen und uns misstrauisch zu beäugen.

Lange hält man es draußen nicht aus, deshalb schauen wir uns den See mit seinen vielen Inseln aus Lavagestein und Kratern am Rand hauptsächlich vom Auto aus an. Man müsste vielleicht noch mal im Sommer herkommen...

06.07. - Dettifoss, Wanderung durch Basaltgestein zum Rauðhólar

Der Trackviewer wird bereitgestellt von www.GpsWandern.de.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Gästehaus (ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ist hier inbegriffen) fahren wir am Mývatn wieder nach Norden. (Wegen des Wetters hatten wir umgeplant und uns für zwei Nächte im Gästehaus einquartiert, statt auf dem Campingplatz zu frieren.) Der Nebel des gestrigen Abends ist nun weg und es scheint so, als würde irgendwo etwas Sonne auf die Erde treffen (natürlich nicht bei uns):

Der Mückensee und sein Ufer sind voller Wasservögel. Wir sehen eine Trauerente (links) und eine Eisente (rechts), die sich angeregt unterhalten:

Ohrentaucher gibt es hier ebenfalls, von denen manche noch brüten und bei anderen die Jungen schon geschlüpft sind. Die sind zunächst noch nicht schwimmfähig und fahren deshalb auf dem Rücken der Eltern mit. Wir sehen einen nickenden Altvogel. Das Junge scheint ebenfalls etwas müde zu sein:

Zwischenziel ist der Dettifoss, nach dem Rheinfall der größte Wasserfall Europas. Wir schauen ja hier in Island nur ca. jeden hundertsten Wasserfall an - der Dettifoss muss sein. Auf einem riesigen und vollen Parkplatz findet die Autolegende noch eine Lücke und wir begeben uns auf den bevölkerten, 1km langen Weg zum Wasserfall. Im Hintergrund ist schon die Gischt zu sehen:

Der Dettifoss ist natürlich beeindruckend. Man muss es selbst gesehen und das dumpfe Rauschen gehört haben - auf einem Foto kann man das nicht wirklich wiedergeben.

Trotzdem sind wir froh, als wir diese Massenansammlung wieder verlassen können. Nächstes Zwischenziel ist ein Tal, in dem sich früher ein Vulkanschlot befand und nun jede Menge beeindruckende Basaltformationen zu sehen sind:

Gasblasen haben Höhlen entstehen lassen, in denen der Basalt von Wänden und Decken gewachsen ist:

Umkehrpunkt der Wanderung ist der rote Berg Rauðhólar (Beate erteilt der Drohne zum Glück Starterlaubnis):

Der Rückweg führt ein Stück durch dichten isländischen Wald.

Was haben wir den hier? Sieht nach Birkenpilz aus. Beate findet zwei weitere solcher Prachtexemplare, so dass es heute Abend eine leckere Pilzbeilage gibt.

Auch heute haben wir eine feste Unterkunft, diesmal im Dettifoss Guesthouse. Neu ist, dass der Scheibenwischer den ganzen Tag nicht gelaufen ist.

Unsere Reise wird nun spannend: Wir haben gelesen, dass es aktuell im Bereich des Vulkans Fagradalsfjall Bodenbewegungen gibt.

07.-08.07. - Ins Hochland zur Herðubreið

Der Trackviewer wird bereitgestellt von www.GpsWandern.de.

Heute geht es ins Hochland - wir wollen zur Herðubreið fahren, einem markanten Berg, den wir im letzten Jahr oft aus der Ferne gesehen haben. Auf der Fahrt dahin sind einige Flüsse zu durchqueren und wir hoffen, dass die Furten für uns passierbar sind und nicht wegen des Regens der letzten Wochen einen zu hohen Wasserstand haben.

Das Wetter des Tages beginnt vielversprechend mit einem blauen Himmel (natürlich nicht über uns) und einer Temperatur von 10°C. Bei dieser Hitze bringen die isländischen Männer ihre Shorts zum Einsatz.

Auf dem Weg zur Hochlandpiste F910 sehen wir einen kleinen Auflauf von Leuten mit langen Objektiven, die aber direkt auf den Boden gerichtet sind. Wir schauen auch und sehen 3 junge Polarfüchse. Sie zeigen sich wenig scheu und sind sehr puschlig. Sie sind Waisen, aber schon groß genug, dass sie selbständig fressen können. Als wir kommen, gibt es gerade Lachs. Ich gucke ein bisschen neidisch...

Bald darauf beginnt die Hochlandpiste F910. Es gibt Abschnitte durch Aschefelder, wo die Piste gern waschbrettartig wird. Da hilft nur, mit hoher Geschwindigkeit (60, möglichst 80km/h) drüber zu heizen. Es ist ein bisschen wie beim GoKart: man muss zusehen, die Geschwindigkeit beizubehalten und trotzdem die Kurven zu kriegen. Nur die Reifenstapel der Streckenbegrenzung werden hier durch große Steine ersetzt. Die Aschefelder gehen manchmal abrupt in felsige Lavafelder über. Dort ist es sehr kurvig, es geht steil hoch und runter und man muss langsam und vorsichtig fahren.

Mitten in der Wüste gibt es durchaus komplexe Kreuzungen, die aber gut beschildert sind:

Und es gibt Furten von unterschiedlicher Tiefe. Die kann stark schwanken je nach Wetterlage (Regen) oder Tageszeit (bei Sonne schmelzen im Laufe des Tages die Gletscher mehr, so dass nachmittags der Wasserstand von Gletscherabflüssen dann höher ist). An der entscheidenden Furt unserer Strecke warten bereits ein Toyota und ein Touareg. Da wir mit einer Wathose ausgerüstet sind, kann ich hindurch laufen und feststellen, dass es maximal 40cm tief ist. Bei dieser Furt ist die Ausfahrt das Problem, wo es am tiefsten ist und zusätzlich große Steine unter Wasser liegen. Nachdem wir die Lage gecheckt haben, fährt zuerst die Autolegende durch. Nachdem wir wohlbehalten drüben angekommen sind, folgen uns auch die anderen. Leider bekommt die Drohne keine Starterlaubnis, so dass es hier nur ein Foto vom Durchwaten gibt:

Die Infrastruktur der Hochlandpisten ist beeindruckend: besonders an Wasserdurchfahrten ist oft ein Klohäuschen installiert, das man sicherheitshalber vor dem Furten benutzen kann.

In der Ferne taucht endlich die Herðubreið auf (rechts im Bild mit Wolkenmütze):

Es dauert aber noch, bis wir näher kommen.

Dann ist eine grüne Oase inmitten der grauen Landschaft zu sehen. Hier befindet sich eine Rangerstation und der Campingplatz.

Wir werden von einem sehr netten Ranger begrüßt. Er spricht uns (in deutsch) auf die Legende an, das sei ja "ein gut ausgebauter Lada", und irgendwie kommt er uns bekannt vor. Ja, es ist Sigurður Erlingsson, der das mdr-Filmteam im 4. Teil einer "Biwak"-Sendung über Island begleitet hat (Ausstrahlung im Frühjahr 2023).

Weil es windig ist, verzichten wir auf den Aufbau des Seitenzeltes und nutzen stattdessen das große, weiße Aufenthaltszelt des Campingplatzes. Den Platz haben wir zunächst für uns allein, aber ein paar Gäste kommen noch am Abend.

Nach unseer Ankunft unternehmen wir noch eine kleine Wanderung in der grünen Oase, in der sich ein paar kleine Seen befinden.

Wir sichten eine Famile Kurzschnabelgänse, die sogleich das Weite sucht (man achte insbesondere auf die rosafarbenen Beine):

Die Wanderung führt auch durch ein Lavafeld. Hier hat sich die breiige Oberfläche zur zähen Masse verfestigt:

An einem der Seen ist wieder mal ein Sterntaucher zu sehen, diesmal mit einem größeren Jungtier. Das Junge bettelt um Futter:

Die Mutter zeigt sich aber demonstrativ desinteressiert und unterstreicht das auch durch ein Nickerchen. Das Junge ist offenbar alt genug, sich gefälligst selbst um die Verpflegung zu kümmern:

Durch ein kleines Wolkenloch fällt noch mal etwas Sonne und der Tag endet trocken. Über Nacht regnet es aber - die Natur freut sich.

Der nächste Tag beginnt trocken und die Herðubreið ist etwas besser zu sehen. Zum Frühstück im Aufenthaltszelt haben wir schon mal einen schönen Ausblick auf den Berg.

Bei der Abreise reißt die Wolkendecke auf und es trifft uns die Sonne. Die Herðubreið behält zwar ihre Wolkenmütze auf, ist aber ansonsten gut beleuchtet:

Es geht nun wieder zurück in den Norden, diesmal über die F88. Drei Furten sind zu durchqueren, die zweite über die Lindaa ist die tiefste. Bereits am Vorabend wurden wir von Rangern gewarnt, immer schön dicht am abgespannten Seil entlangzufahren, das die flachste Stelle markiert (was wir selbstverständlich bereits wissen und beherzigen). Die Ranger kamen gerade von einem Einsatz, bei dem ein Dacia Duster geborgen wurde. Davon abgesehen, dass dessen standardmäßige Wattiefe bei 25cm liegt, ist er scheinbar mitten durch die Furt gefahren.

Natürlich durchwate ich die Furt zunächst. Weil die Drohne wieder nicht starten darf, stelle ich drüben wenigstens eine Kamera auf.

Diese Furt ist wirklich tief: direkt am Seil sind es zwar nur 30 cm, aber der Wall Unterwasser fällt stark ab und die linke Autoseite fährt durch ca. 60cm tiefes Wasser. Immerhin ist der Untergrund kieslig und enthält keine großen Steine, dafür ist die Strömung relativ stark. Auch diesmal fahren wir als erste durch. D.h. vor uns passiert ein Radler den Fluss. Er geht aber mittendurch und wird dafür bis weit zu den Oberschenkeln nass. Unsere Wathose hatte er dankend abgelehnt.

Und hier im Video:

Das Wetter klart weiter auf und wir haben nun einen schönen blauen Himmel mit Fotografierwolken über uns.

Die letzte Furt ist unkritisch und nur ca. 40cm tief, wie ich beim Durchwaten fststellen kann. Sogar die Drohne darf mal abheben.

Leider ist die Drohne nicht nebenher geflogen. Aber immerhin hat sie uns im Blick gehabt:

Wir haben nun bald wieder Asphalt unter den Rädern. Ein Blick zurück zeigt die Herðubreið endlich ohne Wolkenmütze in ihrer markanten Form:

Auf dem Weg nach Norden kommen wir noch mal an der Asbyrgi, der Hufeisenschlucht, vorbei und wir können noch ein Foto von dem Mittelfelsen bei Sonne schießen:

Der weitere Weg führt uns den Arctic Coastway bei schönstem Wetter an der Nordküste entlang auf einen fantastischen Campingplatz direkt am Meer - siehe nächster Reiseabschnitt.