Unsere Island-Reise 2023

Verschiffung
Plan und Vorbereitung
Die Reise
Auswertung

Viele Informationen dieser Reise sind dieselben wie die von 2022 - siehe also hier.

Und falls es Fragen oder Hinweise gibt, kann ich über island@reinhartschmidt.de kontaktiert werden.

Verschiffung

Wie im letzten Jahr lassen wir das Auto von Kria-Tours verschiffen. Ich muss den Lada dazu nach Cuxhaven fahren, was schon mal eine Herausforderung ist (fast 600km in einem lauten und langsamen Auto, mit dem man sich gut an den Lkw-Rennen beteiligen kann) und bei der Reederei (Samskip) abliefern, von der das Auto in einen Container gesteckt wird. Ein besonderer Luxus ist, dass uns das Auto vom Hafen Reykjavik zum Flughafen Keflavik gebracht wird (das sind 50km).

Das Auto wurde nach Cuxhaven überführt und ist wie bereits im letzten Jahr mit einem Airtag bestückt. So ließ sich die Fahrt bis in den Hafen verfolgen. Und - sehr interessant - der Container wurde scheinbar auf den Färörer Inseln geöffnet, um vielleicht ein Auto zu entladen. Inzwischen (Stand 22.06.2023) ist der Niva im Hafen von Rekjavik aufgetaucht:

Plan und Vorbereitung

Wir wollen wie im letzten Jahr 4 Wochen unterwegs sein. Diesmal soll auch der Süden besucht werden. Dort ist es recht voll, weil es im Süden viele Sehenswürdigkeiten gibt, die mit dem normalen Mietauto zu besichtigen sind. Aber die im Gletschersee schwimmenden Eisberge, die wir 2010 gesehen haben, waren einfach so beeindruckend, dass uns jetzt auch die Touristenmengen nicht abschrecken sollen.

Und den Norden wollen wir ebenfalls ausgiebiger anschauen. Von dort aus ist auch ein 300km-Geländeausflug geplant, um den gigantischen Herðubreið-Berg zu sehen. Anschließend geht es wieder in den Norden und von dort über die 35 durchs Hochland zurück in den Süden. Dort wollen wir noch einmal das Þórsmörk-Tal besuchen, falls der Wasserstand der Furten das zulässt, um auf dem Campingplatz am Talende zu übernachten und eine Wanderung in der Umgebung des Eyjafjallajökull zu unternehmen.

Hier die 2023 geplante Route:

Der Trackviewer wird bereitgestellt von www.GpsWandern.de.

Das Auto ist wie bereits im letzten Jahr gut bestückt mit umfangreicher technischer Ausrüstung. Der Plan ist, dass wir nichts davon brauchen, zumindest nicht, um unser Auto wieder flott zu bekommen:

Um einiges beim Einkauf zu sparen, nutzen wir die Freigrenzen zur Mitnahme einiger Lebensmittel, die in Island teuer sind:

Die Reise

Zum Reisebericht geht es über die Menüpunkte oben ("Gletscher im Süden") oder unten ("erster Reiseabschnitt") bzw. auch hier.

Auswertung

Wir waren wie 2022 vier Wochen unterwegs, aber 2 Wochen eher: vom 23.06. bis zum 22.07.2023.

Gefahren sind wir 3780km (2022: 3850km), die Spritkosten beliefen sich auf 930 EUR (2022: 1080 EUR). Ferner haben wir Lebensmittel für 500 EUR (2022 ebenfalls 500 EUR) gekauft, in Cafés waren wir nur zweimal für insgesamt 70 EUR. Dafür hatten wir einigen Museums- und Bädereintritt, was 160 EUR kostete. Wir haben 16 Nächte in festen Unterkünften und 12 Nächte auf Campingplätzen verbracht und haben 2420 EUR dafür bezahlt (2022: 2250 EUR für 14 feste Unterkünfte und 16 Campingplätze). Und wir haben 5000 (2022: 8000) mal auf den Auslöser der Fotoapparate gedrückt und davon 1400 (2022: 1950) brauchbare Fotos ausgewählt.

Von einigen Erfahrungen hatten wir schon 2022 geschrieben, das gilt weiterhin bzw. das haben wir beherzigt. Den 20l-Kanister haben wir trotzdem mitgenommen (und nicht gebraucht) - weil uns die Vorstellung, dass mal eine Tankstelle an entscheidender Stelle nicht funktioniert, Unbehagen bereitete.

Folgende neue Erkenntnisse hatten wir

• Der Gaskocher war sehr entspannend, insbesondere, weil man ihn auch im Zelt zünden konnte. Der Benzinkocher im letzten Jahr war zwar deutlich interessanter (wegen der großen Flamme, wenn nach dem Nachfüllen noch kein richtiger Druck aufgebaut war), aber eben nicht mehr wirklich zeitgemäß. Wir haben den Campingaz Camp Bistro DLX (also die Edelstahlausführung). Bei der Kälte kroch das Butan z.T. nur unwillig aus der Flasche. Aber die Gasflasche kann man leicht erwärmen (notfalls mit den Händen), so dass das Gas dann kommt. Von den vorgesehenen 12 Flaschen haben wir nur 9 verbraucht. In festen Unterkünften gibt es ja meist eine Küche.
• Unsere Hände wurden sehr trocken (Der Fingerabdrucksensor des Laptops funktionierte nur noch selten). Man sollte sich also oft eincremen. Tempotaschentücher braucht man bei der Kälte ebenfalls in Massen.
• Beim Wandern wurden unsere Schuhe mal völlig durchnässt. Zum Glück hatten wir noch eine Zeitung dabei zum Ausstopfen. Beim nächstenmal werden wir einen elektrischen Schuhtrockner mitnehmen (mit Lüfter und einer kleinen Heizung - das reicht völlig und funktioniert auch an der Powerbox). Immerhin hatten wir Schuh-Bienenwachs zum Nachimprägnieren dabei. Mit dem Föhn einer Unterkunft konnten wir das dann aufbringen.
• Für den Akkuschrauber hätte ich auch den Bohrvorsatz inklusive ein paar Bohrern gebrauchen können, als ich mir für den gerissenen Bowdenzug was einfallen lassen musste. Und eine kleine Säge mit Metall- und Holzsägeblatt werde ich zukünftig mitnehmen.
• Eine kleine Feile wäre gut gewesen. Wenigstens den Leatherman werde ich zukünftig immer mitnehmen, weil dort eine Feile dran ist. Mit der hätte ich den unpassenden Nippel an der Zwei-Faden-Lampe leichter abfeilen können.
• Bei 60cm Wassertiefe laufen die Scheinwerfer voll. Verhindern kann man das nicht, aber die rostigen Schrauben könnte man bereits in Deutschland schmieren bzw. tauschen und die Gewinde für die Befestigung des Frontgrills nachschneiden. Der Keilriemen ist im tiefen Wasser durchgerutscht (die Ladekontrolle leuchtete auf). Das Höherlegen der Lichtmaschine empfiehlt sich, wenn man durch tiefe Furten fahren muss. Und ich war zu schnell im Wasser und bin in die Bugwelle gefahren, wie ich im Video gesehen habe. Leider kann man den Niva nur schwer langsamer machen. Eine gewisse Mindestgeschwindigkeit braucht man ja, damit der Motor nicht abgewürgt wird (man muss ja damit rechnen, im Wasser auf einen Stein zu fahren). Und ein abgewürgter Motor im Wasser ist keinesfalls der Wunschtraum beim Furten.